SWARCO Road Marking Systems und die ZKW Group führten auf der Teststrecke in St. Valentin umfangreiche Tests zum Thema automatisiertes Fahren durch.
Die beiden Unternehmen nahmen die Sichtbarkeit von Markierungen durch automatische Erkennungssysteme bei unterschiedlichen Bedingungen unter die Lupe. Die Ergebnisse der Tests auf der Teststrecke in St. Valentin belegen den direkten Zusammenhang von der Qualität der Markierungssysteme und deren Detektierbarkeit via Kamera und LiDAR.
High-Performance-Markierungen als Basis für automatisiertes Fahren
„Straßenmarkierungen sind essenzieller Bestandteil der für das autonome Fahren notwendigen Infrastruktur, so viel ist klar. Wir wollten allerdings auch wissen, ob die Qualität der Markierungssysteme Auswirkungen auf die automatische Erkennbarkeit hat“, erklärt Friedrich Wiesinger, Team Leader Product Development bei SWARCO Road Marking Systems.
Dazu forschte das Unternehmen kürzlich gemeinsam mit der ZKW Group auf der Teststrecke in St. Valentin, wo im Vorjahr unterschiedlichste Straßenmarkierungen für diverse Tests appliziert wurden.
Die ZKW Group ist Spezialist für innovative Premium-Lichtsysteme sowie Elektronik und als Systemlieferant ein weltweit präsenter Partner der Automobilindustrie. Bei den gemeinsamen Tests mit SWARCO Road Marking Systems kamen Kameras und LiDAR zum Einsatz.
„Wir wollten erkunden, wie gut unterschiedliche Markierungen in verschiedenen Situationen erkannt werden. Dazu testeten wir sowohl tagsüber als auch in der Nacht und teilweise sogar mit simuliertem Gegenverkehr“, erklärt Thomas Reiter, Group Senior Manager Autonomous Driving bei der ZKW Group.
SWARCO Road Marking Systems und die ZKW Group forschen auf der Teststrecke in St. Valentin gemeinsam an der Zukunft des automatisierten Fahrens. © SWARCO Road Marking Systems
Das Testfahrzeug dedektiert mit LiDAR und Kameras unterschiedliche Markierungen auf der Teststrecke in St. Valentin. © SWARCO Road Marking Systems
„Ziel ist es, das Zusammenspiel von Sensoren zur Straßen- und Markierungserkennung weiter zu optimieren. Das ist die Basis für die Weiterentwicklung unserer Produkte und die Etablierung neuer Standards, speziell für die Harmonisierung der Markierungen in Europa“
Friedrich Wiesinger/ Team Leader Product Development SWARCO Road Marking Systems
Erzeugen von verschiedensten Rahmenbedingungen auf der Teststrecke in St. Valentin
Neben den Tag-Nacht-Tests stand auch das Thema Markierungsabnutzung im Fokus. Mit eigenen Werkzeugen wurden dabei neue Markierungen in abgenutzte „verwandelt“ und in die Tests eingebunden.
Auch die Frage der Witterung wurde miteinbezogen. „Ein Fußgängerübergang auf der Teststrecke in St. Valentin ist zur Hälfte mit einer Strukturmarkierung und zur anderen Hälfte mit einer Glattstrichmarkierung versehen.
Dieser Fußgängerübergang wurde bei Nacht unter Wasser gesetzt. Das menschliche Auge kann in dieser Situation den strukturierten Markierungsabschnitt wesentlich deutlicher erkennen. Den Sensoren ging es genauso“, erklärt Wiesinger.
Ab Herbst wird für weitere Tests zusätzlich eine in Europa einzigartige Outdoor Beregnungsanlage auf der Teststrecke in St. Valentin zur Verfügung stehen.
Fußgängerübergang mit Struktur- und Glattstrichmarkierung auf der Teststrecke in St. Valentin. © DigiTrans GmbH
Tests auf der Teststrecke in St. Valentin liefern wichtige Erkenntnisse für die Praxis
Der spezielle Test mit dem zweigeteilten Fußgängerübergang belegt, was auch weitere Versuche auf der Teststrecke in St. Valentin ergaben: Je hochwertiger die Markierung, desto besser wird sie von autonomen Systemen erkannt.
Das gilt sowohl für die Detektierung via Kamera als auch durch LiDAR. Grund dafür ist die Beschaffenheit der High-Performance-Markierungen. Dabei ist für Kameras ein beständig hoher Kontrast zum Untergrund von Bedeutung.
Für LiDAR ist vor allem die überdurchschnittlich hohe Retroreflexion zur Detektion essenziell. Dank ihrer Strukturen bleiben hochwertige Markierungen auch bei schwierigen Bedingungen, wie etwa Nässe, deutlicher erkennbar. Abnutzungen wirken sich hingegen – wie erwartet – negativ auf die automatische Erfassbarkeit aus.
„Zusammenfassend lässt sich damit klar sagen, dass High-Performance-Markierungen für das automatisierte Fahren von enormer Bedeutung sind. Sie lassen sich verlässlicher detektieren, haben eine längere Haltbarkeit und erhöhen damit die Verkehrssicherheit.
Dementsprechend hoch sollten die Mindeststandards für Markierungen sein, um die Zukunft des autonomen Fahrens wirklich sicher zu machen“, greift Wiesinger den detaillierten wissenschaftlichen Auswertungen vor, an denen derzeit emsig gearbeitet wird.
Über SWARCO Road Marking Systems
Was 1969 mit kleinen Reflexglasperlen begann, hat sich bis heute zum weltgrößten Systemanbieter für Straßenmarkierungen entwickelt. SWARCO Systeme und Lösungen retten tagtäglich Leben: Die Qualitätsprodukte und Serviceleistungen von SWARCO Road Marking Systems leiten den Verkehr bei Tag und vor allem bei Nacht sicher von A nach B. Auf allen Straßen. Bei jedem Wetter. Aus einer Hand. Mehr als 5.000 Kunden in mehr als 80 Ländern vertrauen darauf.
© DigTrans GmbH 2022
Swarco Road Marking Systems bündelt sein Know-how und seine Innovationskraft im Kompetenzzentrum für Glastechnologie und Markierungssysteme, um auch im Zeitalter von Smart Driving und autonomem Fahren die Markierungsspur für den Weltmarkt zu ziehen.
Das könnte Sie auch interessieren
Weitere Insights
Joanneum Research erstellt digitalen Zwilling und hochgenaue Karten für die Teststrecke in St. Valentin
Im Rahmen des transnationalen kooperativen Forschungsprojekts testEPS, gefördert vom BMK, wurde von JOANNEUM RESERACH als Referenz für das Testen und Verifizieren von automatisierten Fahrfunktionen ein räumlicher digitaler Zwilling der Teststrecke in St.Valentin erstellt.
Autonomes Fahren – Was genau ist das überhaupt und wie sieht die rechtliche Lage aus?
Es beschreibt die Fortbewegung eines Fahrzeuges ohne einen Fahrer. Die hochentwickelten Systeme übernehmen das Denken und Handeln eines menschlichen Fahrers.
EU-Projekt AWARD H2020 – Herausforderungen beim automatisierten Gütertransport
Auf dem Weg zum automatisierten Gütertransport – Insights zum Projekt AWARD. Digitrans Projektmanager Hannes Watzinger gibt Einblicke in die drei wesentlichen Herausforderungen bei der Umsetzung.